ELER-Projekt des Monats Juni 2015

Aus eigener Kraft - Feldheim setzt Energien frei

- Erschienen am 01.06.2015

Feldheim - Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium stellt regelmäßig ein Förderprojekt in den Mittelpunkt, das aus dem Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt wird. Das Projekt des Monats Juni zeigt, wie Feldheim als erstes energieautarkes Dorf Brandenburgs Entwicklungsimpulse im Bereich erneuerbare Energien in die ganze Welt sendet.

Feldheim mit seinen rund 150 Einwohnern hat sich seit 2010 zu einem auch international beachteten Ort der erneuerbaren Energien entwickelt. Haushalte und Unternehmen werden über eigene Anlagen mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien versorgt, Windeenergie und Photovoltaik. Biogasanlagen sind hierfür mit einem separaten Nahwärme- und Stromversorgungsnetz verknüpft.

Seit einigen Monaten gibt es hier auch das Informations- und Beratungszentrum Neue Energien Forum Feldheim (NEF). Es ist in einem Vierseitenhof aus der Jahrhundertwende untergebracht, der lange die Gaststätte des Dorfes beherbergte und dann leer stand. Im Ausstellungsbereich ist ein Tagungssaal mit flexibel nutzbaren Räumen integriert. Der Innenhof als Zentrum der Anlage bietet Flächen für Exponate, zum Beispiel eine begehbare Windenergieanlage oder auch Platz zum Experimentieren. Nachdem die Arbeit zunächst von einem Container aus gesteuert wurde, kann das NEF heute Informationsveranstaltungen und Beratungen zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, Schulprojekttage und Besichtigungen sowie die Ausstellung „Erneuerbare Energien erleben“ anbieten – inmitten eines energetisch vorbildlich sanierten Gebäudeensembles in einem energieautarken Dorf.

Feldheim, das mit unterschiedlichsten Lösungsansätzen beispielgebend für andere Gemeinden ist, gibt Entwicklungsimpulse in die ganze Welt. Hunderte Besucher, ob aus der Region, aus Europa oder Japan, Südafrika oder Neuseeland, zeugen von den positiven Effekten. Schon heute findet sich am NEF auch eine Ladestation für Elektromobile.

Ende 2015 wird zudem ein von der Energiequelle GmbH und ENERCON gebauter 10 MW/10,5 MWh-Batteriespeicher seinen Dauerbetrieb aufnehmen, der zur Primärregelung eingesetzt wird, um Frequenzschwankungen im Stromnetz zu stabilisieren.

Mit Hilfe des Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER konnte der Umbau des Vierseithofes zu einem Informations- und Beratungszentrum im Umweltbildungsbereich realisiert werden. Die Gesamtkosten lagen bei 2.007.322 Euro. Die Zuwendung belief sich auf 1.473.345 Euro, davon kamen 1.178.676 Euro Förderung aus ELER-Mitteln und 294.669 Euro aus Landesmitteln. Die verbleibenden Kosten wurden über Eigenmittel in Höhe von 533.977 Euro bestritten. Der Förderung lag die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER zugrunde.