ELER-Projekt des Monats April 2019

Brandenburger Netzwerk „Schäfer schützen“

- Erschienen am 02.04.2019

Eberswalde - Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium stellt regelmäßig ein Förderprojekt in den Mittelpunkt, das aus dem Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt wird. Das Projekt des Monats April zeigt, wie mit dem Fokus Wissensaustausch, Kooperation und Vermarktungsstrategien die Schafhaltung wieder attraktiv gemacht werden kann, nicht zuletzt, um die biologische Vielfalt und Landschaftspflege zu unterstützen.

Unverzichtbar ist der Beitrag der rund 70 Schäfereibetriebe zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft mittels extensiver Bewirtschaftungsverfahren der entsprechenden Flächen:  schätzungsweise 25.000 Hektar, davon 5.000 Hektar Heiden und Trockenrasen   sowie 1.600 Hektar sensibler Biotope. Ein Beitrag zum Hochwasserschutz ist die Beweidung rund 500 Kilometern Dämmen und Deichen. Für diese Leistungen in der Landschaftspflege zahlt das Land den Schäfern einen Ausgleich. Zum Erhalt der genetischen Vielfalt trägt die züchterische Bearbeitung von 33 Schaf- sowie 11 Ziegenrassen bei. Hinzu kommen Einnahmen aus dem Verkauf von jährlich rund 1.100 Tonnen Schaffleisch.

Allerdings sind ihre Rahmenbedingungen in Deutschland schwierig: Die Erlöse decken die Produktionskosten meist nicht. Das Dürrejahr 2018 hat erneut gezeigt, dass Schäfereibetriebe in besonderer Weise von den Auswirkungen klimatischer Veränderungen betroffen sind. Hinzu kommen Herausforderungen durch die Rückkehr der Wölfe oder auch steigende Anforderungen an die Haltungsbedingungen.

All dies waren Gründe für die Gründung des Netzwerks „Schäfer schützen“. Dessen oberstes Ziel ist es, die Schafhaltung im Land Brandenburg zu stärken und den Schäferberuf, vor allem für jüngere Leute, wieder attraktiv erzu machen.

Das Netzwerk verknüpft Praxis, Beratung, Wissenschaft und Aus- beziehungsweise Weiterbildungsangebote zum Thema Schafhaltung im Land Brandenburg.

Insbesondere soll die Lammfleisch-Vermarktung unterstützt werden, gezielt ergänzt durch aufbereitete Informationsangebote. Diese sollen Verbrauchern die Leistungen der Schäferei zugunsten des Naturschutzes und für den Erhalt der brandenburgischen Kulturlandschaften vermitteln.

Zur Kerngruppe des Netzwerks „Schäfer schützen“ gehören sechs Partner. Mit zwei Partnern hat die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) Kooperationsverträge geschlossen: mit dem Landwirt und Vorsitzenden des Schafzuchtverbands Knut Kucznik und dem Landschaftspflegeverband (LPV) Uckermark-Schorfheide. Drei bis vier weitere Landwirte aus der Uckermark sind in die Praxisstudien eingebunden.

Eingebunden sind auch die Stiftung NaturschutzFonds Brandenburg, die berufsständische Vereinigung des Landesschafzuchtverbands e. V. und als Bildungsakteur die Lehr- und Versuchsstation für Tierzucht und Tierhaltung e. V. (LVAT), die mit dem HNEE-Team bereits seit Jahren bei Themen der Schafhaltung im Land Brandenburg eng zusammenarbeitet.

Der Kontakt zu anderen Landwirten, den die Einbindung des Projekts in das Innoforum Brandenburg ermöglicht, stärkt die Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren.

http://innoforum-brandenburg.de

Mit Hilfe des Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER wird im Zeitraum von 2018 bis 2022 das Netzwerk „Schäfer schützen“ durch das Brandenburger Agrarministerium gefördert. Die Projektkosten betragen 200.566 Euro. Davon umfasst der ELER-Anteil 197.548 Euro. Hinzu kamen Landesmittel in Höhe von 3.018 Euro.

Der Förderung lag die Richtlinie des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft über die Gewährung von Zuwendungen für die Förderung der Zusammenarbeit für die Implementierung und Verbreitung nachhaltiger Landnutzung (Teil B) zugrunde.

Zuwendungsempfänger:
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Schicklerstraße 5
16225 Eberswalde
Prof. Dr. Anna Maria Häring, Projektleiterin
03334/ 65 73 48
Ann-Kristin.Saurma-Jeltsch@hnee.de