ELER-Projekt des Monats August 2015

Tierische Rasenmäher im Tegeler Fließ

- Erschienen am 05.08.2015

Berlin-Reinickendorf - Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium stellt regelmäßig ein Förderprojekt in den Mittelpunkt, das aus dem Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt wird. Das Projekt des Monats August zeigt, wie die Beweidung mit Wasserbüffeln in den Tegeler Fließtalwiesen den Schutz eines wertvollen Ökosystems unterstützt. Brandenburg bildet mit Berlin im ELER eine gemeinsame Förderregion.

Im Landschaftsschutzgebiet Tegeler Fließ, das zugleich Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutzgebiet ist, sind seltene Pflanzen beheimatet und schützenswerte Lebensraumtypen ausgewiesen. Der Pflege- und Entwicklungsplan für dieses Gebiet sieht vor, Pfeiffengraswiesen und feuchte Hochstaudenfluren mit anderen nicht landwirtschaftlich genutzten Wiesen und Seggenriedern zu erhalten.

Zur Pflege des Landschaftsschutzgebiets sind seit Mai 2015 neun Wasserbüffel im Tegeler Fließ in einem eingezäunten Bereich als Landschaftspfleger im Einsatz. Wasserbüffel eignen sich hervorragend als natürliche Rasenmäher, da hier der Einsatz von schwerem technischen Gerät in weiten Teilen nicht möglich wäre, aber auch den Pflegeanforderungen nicht gerecht würde. Wasserbüffel arbeiten hingegen boden- und pflanzenschonend. Hinzu kommt, dass sich Wasserbüffel in Feuchtgebieten, Sümpfen und bewachsenen Flusstälern, im Gegensatz zum gewöhnlichen Hausrind, das auf solchen Flächen schnell an den Hufen erkrankt, wohl fühlen. Sie machen auch vor minderwertigem Futter wie Schilf, Binsen oder Ampfer nicht Halt und werden so bis zum Herbst auf zwei Teilflächen, die insgesamt 25,4 Hektar umfassen, in den Uferbereichen frei grasen. Im August erhielt die kleine Herde noch einmal Verstärkung durch drei Muttertiere und ein Kalb.

Spaziergänger, Radfahrer, Jogger und Hundehalter sind an den neuen Bewohnern im Tegeler Fließ sehr interessiert, aber auch die Leistungskurse Biologie und Geografie des Gabriele-von-Bülow-Gymnasiums in Berlin-Reinickendorf. Die Schüler haben sich der Thematik angenommen und eine Website (wasserbueffel.gvb-berlin.de) zur Beweidung mit Wasserbüffeln gestaltet.

Mit dem Ziel, die Artenvielfalt der Lebensräume im Tegeler Fließtal zu erhalten, wurde das Projekt mit Mitteln aus dem EU-Agrarfonds ELER, vom Bezirksamt Reinickendorf und den Berliner Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Umwelt sowie für Justiz und Verbraucherschutz umgesetzt.

Mit Hilfe des Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER konnte die Einfriedung von 25,4 Hektar im Tegeler Fließ, Errichtung von drei Selbsttränken und Aufstellung von Warnhinweisschildern realisiert werden. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 119.810 Euro. Davon kamen 47.801 Euro Förderung aus ELER-Mitteln und 51.071 Euro aus Mitteln des Landes Berlin. Die verbleibenden Kosten in Höhe von 20.938 Euro hat der Bezirk Reinickendorf bestritten. Der Förderung lag die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER zugrunde.

ELER Berlin
Berlin erhält aus dem gemeinsamen ELER Brandenburg-Berlin in der laufenden EU-Förderperiode bis 2020 1,7 Millionen Euro. Von der Gesamtfläche (88.900 Hektar) sind rund 16.100 Hektar bewaldet. Der Anteil landwirtschaftlicher Flächen ist mit rund 4.400 Hektar eher gering, aber auch hier wirtschaften 66 landwirtschaftliche und gärtnerische Unternehmen. Neben großen Landschaftsschutzgebieten hat die Stadt 40 Naturschutz- und 15 FFH- und Vogelschutzgebiete ausgewiesen.

Für Berlin wurden im Rahmen einer Studie verschiedene ländliche Teilregionen identifiziert. Das sind solche im Norden in Pankow und Reinickendorf, die Ortsteile Malchow, Wartenberg und Falkenberg im Bezirk Lichtenberg sowie Teilbereiche von den Bezirken Treptow-Köpenick und Spandau. Hier bestehen Fördermöglichkeiten in den Bereichen Dorferneuerung, Tourismus und Kulturerbe und natürliches Erbe.

Im Mai 2015 wurden die Wasserbüffel bei großem Publikumsandrang auf die Weide im Tegeler Fließ gebracht. Zusatzinfo: Am 6. August  (11 Uhr) wird die Büffelherde im Beisein der Staatssekretärin Sabine Toepfer-Kataw (Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz) um zwei Muttertiere und ein Kalb erweitert. Siehe:

www.berlin.de/ba-reinickendorf/aktuelles/pressemitteilungen/2015/pressemitteilung

ELER-Projekt des Monats August 2015

Tierische Rasenmäher im Tegeler Fließ

- Erschienen am 05.08.2015

Berlin-Reinickendorf - Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium stellt regelmäßig ein Förderprojekt in den Mittelpunkt, das aus dem Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt wird. Das Projekt des Monats August zeigt, wie die Beweidung mit Wasserbüffeln in den Tegeler Fließtalwiesen den Schutz eines wertvollen Ökosystems unterstützt. Brandenburg bildet mit Berlin im ELER eine gemeinsame Förderregion.

Im Landschaftsschutzgebiet Tegeler Fließ, das zugleich Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutzgebiet ist, sind seltene Pflanzen beheimatet und schützenswerte Lebensraumtypen ausgewiesen. Der Pflege- und Entwicklungsplan für dieses Gebiet sieht vor, Pfeiffengraswiesen und feuchte Hochstaudenfluren mit anderen nicht landwirtschaftlich genutzten Wiesen und Seggenriedern zu erhalten.

Zur Pflege des Landschaftsschutzgebiets sind seit Mai 2015 neun Wasserbüffel im Tegeler Fließ in einem eingezäunten Bereich als Landschaftspfleger im Einsatz. Wasserbüffel eignen sich hervorragend als natürliche Rasenmäher, da hier der Einsatz von schwerem technischen Gerät in weiten Teilen nicht möglich wäre, aber auch den Pflegeanforderungen nicht gerecht würde. Wasserbüffel arbeiten hingegen boden- und pflanzenschonend. Hinzu kommt, dass sich Wasserbüffel in Feuchtgebieten, Sümpfen und bewachsenen Flusstälern, im Gegensatz zum gewöhnlichen Hausrind, das auf solchen Flächen schnell an den Hufen erkrankt, wohl fühlen. Sie machen auch vor minderwertigem Futter wie Schilf, Binsen oder Ampfer nicht Halt und werden so bis zum Herbst auf zwei Teilflächen, die insgesamt 25,4 Hektar umfassen, in den Uferbereichen frei grasen. Im August erhielt die kleine Herde noch einmal Verstärkung durch drei Muttertiere und ein Kalb.

Spaziergänger, Radfahrer, Jogger und Hundehalter sind an den neuen Bewohnern im Tegeler Fließ sehr interessiert, aber auch die Leistungskurse Biologie und Geografie des Gabriele-von-Bülow-Gymnasiums in Berlin-Reinickendorf. Die Schüler haben sich der Thematik angenommen und eine Website (wasserbueffel.gvb-berlin.de) zur Beweidung mit Wasserbüffeln gestaltet.

Mit dem Ziel, die Artenvielfalt der Lebensräume im Tegeler Fließtal zu erhalten, wurde das Projekt mit Mitteln aus dem EU-Agrarfonds ELER, vom Bezirksamt Reinickendorf und den Berliner Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Umwelt sowie für Justiz und Verbraucherschutz umgesetzt.

Mit Hilfe des Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER konnte die Einfriedung von 25,4 Hektar im Tegeler Fließ, Errichtung von drei Selbsttränken und Aufstellung von Warnhinweisschildern realisiert werden. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 119.810 Euro. Davon kamen 47.801 Euro Förderung aus ELER-Mitteln und 51.071 Euro aus Mitteln des Landes Berlin. Die verbleibenden Kosten in Höhe von 20.938 Euro hat der Bezirk Reinickendorf bestritten. Der Förderung lag die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER zugrunde.

ELER Berlin
Berlin erhält aus dem gemeinsamen ELER Brandenburg-Berlin in der laufenden EU-Förderperiode bis 2020 1,7 Millionen Euro. Von der Gesamtfläche (88.900 Hektar) sind rund 16.100 Hektar bewaldet. Der Anteil landwirtschaftlicher Flächen ist mit rund 4.400 Hektar eher gering, aber auch hier wirtschaften 66 landwirtschaftliche und gärtnerische Unternehmen. Neben großen Landschaftsschutzgebieten hat die Stadt 40 Naturschutz- und 15 FFH- und Vogelschutzgebiete ausgewiesen.

Für Berlin wurden im Rahmen einer Studie verschiedene ländliche Teilregionen identifiziert. Das sind solche im Norden in Pankow und Reinickendorf, die Ortsteile Malchow, Wartenberg und Falkenberg im Bezirk Lichtenberg sowie Teilbereiche von den Bezirken Treptow-Köpenick und Spandau. Hier bestehen Fördermöglichkeiten in den Bereichen Dorferneuerung, Tourismus und Kulturerbe und natürliches Erbe.

Im Mai 2015 wurden die Wasserbüffel bei großem Publikumsandrang auf die Weide im Tegeler Fließ gebracht. Zusatzinfo: Am 6. August  (11 Uhr) wird die Büffelherde im Beisein der Staatssekretärin Sabine Toepfer-Kataw (Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz) um zwei Muttertiere und ein Kalb erweitert. Siehe:

www.berlin.de/ba-reinickendorf/aktuelles/pressemitteilungen/2015/pressemitteilung