Von der Erzeugung bis zur Theke – Ausbau der Hoffleischerei in Alt Bork

ELER-Projekt des Monats Juli

- Erschienen am 13.07.2021

Alt Bork – Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, wo ihr Essen herkommt und wie es produziert wird. Fleischermeister Ingo Kaplick nahm das zum Anlass, seine Hoffleischerei im Ortsteil Alt Bork der Gemeinde Linthe im Landkreis Potsdam-Mittelmark zu erweitern. Das Landwirtschaftsministerium unterstützte den Ausbau der Schlacht- und Verarbeitungskapazitäten – inklusive Blick hinter die Kulissen – sowie das Einrichten eines Hofladens mit ELER-Mitteln für die ländliche Entwicklung. Durch direkte Vermarktung der Fleischwaren wurde somit die Grundversorgung im ländlichen Raum verbessert. Für das Landwirtschaftsministerium ist das das ELER-Projekt des Monats, das regelmäßig vorgestellt wird.

Seit 2017 betreibt Ingo Kaplick seine Hoffleischerei im Haupterwerb in Alt Bork mit einem Ladengeschäft in Luckenwalde. Seither stieg die Nachfrage nach handwerklichen Fleischereiprodukten stetig, der wöchentliche Verkaufstag ab Hof aus einem Verkaufswagen reichte nicht mehr aus. Direkt neben der erweiterten Produktionsstätte lädt nun ein neuer Hofladen zum Kauf ein.

Verantwortungsvolles Schlachten und hochwertige Fleischprodukte gehen bei Ingo Kaplick Hand in Hand. Die Tiere kommen aus dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb seines Vaters, der in unmittelbarer Nähe liegt. Der Stress für die Tiere wird durch neue Schlachtungstechnologien reduziert. Hinzu kommen die kurzen Wege vom Stall zur Schlachtstätte. Beides wirkt sich nachweislich auf die Fleischqualität aus. Die Kundinnen und Kunden in Alt Bork können sich davon selbst ein Bild machen und sehen, von welchem Hof die Ware kommt und wie vor Ort gearbeitet wird.

Ziel von Fleischermeister Kaplick ist es dabei, spannende Einblicke zu gewähren und der Kundschaft das Handwerk der Fleischerei näher zu bringen. Er möchte zeigen, dass Regionalität dem Tierwohl dient und die Produktqualität steigert, die handwerkliche Arbeit jedoch auch ihren Preis hat. Der neue Hofladen bietet Möglichkeiten für den direkten Austausch mit Kundinnen und Kunden. Zudem verbessert er die Versorgung mit Lebensmitteln im ländlichen Raum – einer der Grundgedanken der LEADER-Förderung.

Die Erweiterungsmaßnahmen wurden in vorhandener Bausubstanz im ehemaligen Schweinestall umgesetzt. Der Aufbau eines Partyservices als weiteres Standbein soll zusätzlich die Wirtschaftlichkeit des Betriebs sichern.

Der barrierefreie Hofladen wird gut von den Kundinnen und Kunden aufgenommen, der Kundenstamm erweitert sich stetig, die Arbeitsbedingungen haben sich deutlich verbessert und ein neuer Arbeitsplatz in der Verarbeitung konnte geschaffen werden.

Mit Hilfe des Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER konnten von 2019 bis 2020 die Hoffleischerei ausgebaut und erweitert sowie ein Hofladen zur Direktvermarktung eingerichtet werden. Die Gesamtinvestition dafür umfasste 307.606 Euro, davon förderfähig waren 250.530 Euro. Die Zuwendung belief sich insgesamt auf 112.739 Euro, wobei 90.191 Euro aus ELER-Mitteln und 22.548 Euro aus Landesmitteln kamen. Der Förderung lag die Richtlinie des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz zur Förderung der ländlichen Entwicklung im Rahmen von LEADER zugrunde.