Kulturlandschaftspflege und Erhalt der Biodiversität

ELER_PdM_10-10

Hecken prägen in besonderer Weise das Landschaftsbild und geben jedem Landstrich sein individuelles Aussehen. Ursprünglich strukturreiche Hecken verarmen jedoch zu einschichtigen Baumreihen, wenn sie jahrzehntelang nicht gepflegt werden – die Vielfalt der Arten schrumpft zusammen. Die im vorletzten Jahrhundert von Prof. August Bier angelegte, ursprünglich strukturreiche Hecke wurde daher im Sinne der Kulturlandschaftspflege rekonstruiert.

Biologisch komplexe Modelle als Vorbild
1912 hatte Prof. August Bier das Gut Sauen erworben, um hier am biologisch komplexen Modell eines Waldes artenreiche Mischwälder zu etablieren, das heute als ein Vorbild für das Brandenburger Waldumbauprogramm gilt. Heute führt die Stiftung August Bier diese Arbeit fort und setzt sie vor Ort um.

Eine der damals angelegten, ursprünglich strukturreichen Hecken, ist die Grenzhecke Sauen-Görtzig. In den letzten 60 Jahren ist sie allerdings zu einer alleeartigen, einschichtigen Baumreihe geschrumpft. Stieleichen, überalterte Schlehen- und Holunderreihen, aber auch Hecken-untypische Pappeln sowie unbewachsene Teilstücke prägten noch vor kurzem das Bild.

Keine Nistmöglichkeiten und Wildverbiss
Da die Hecke quasi nicht mehr vorhanden war, ging auch ihre Funktion als Setz- und Brutstätte für Vögel und Säugetiere weitgehend verloren. Die hohe Wilddichte tat ihr übriges zur Artenverarmung, da der Wildverbiss so stark war, dass auch eine eigenständige Verjüngung der Hecke verhindert wurde.

Abschnittsweise Erneuerung zur Wiederherstellung der Artenvielfalt
Ursprünglich war die Hecke durchschnittlich 5-10 Meter breit und bestand aus einem vorgelagerten Krautsaum, einem ca. 5 Meter breiten Strauchsaum und bis zu 15 Meter hohen Bäumen sowie einer Baumreihe im Kern – insgesamt 30-40 Arten von Weißdorn über Liguster und Heckenrose bis Vogelbeere und Wildbirne.

Die Renaturierung der Grenzhecke Sauen-Görtzig erfolgte von 2008 bis 2009 durch eine abschnittsweise Erneuerung auf einer Länge von 3,1 km: Es wurden sowohl Neueinpflanzungen mit vor Ort erworbenen Stecklingen bzw. mit gebietsheimischem Saatgut und aus anerkannten Herkünften vorgenommen als auch durch „auf-den-Stock-setzen“ der Neuaustrieb gefördert. Alle Pflanzungen wurden durch Wildschutzzäune vor Verbiss geschützt. Darüber hinaus wurden einige heckenfremde Arten entfernt, um die zu starke Verschattung für vorhandene Obstgehölze zu beseitigen.

Papphaus mit Café
Im Rahmen des LEADER-Programms wurde zudem das sogenannte Papphaus zur Informationsstätte Stiftung August Bier mit Dorfbackofen, Café und Audiopfad ausgebaut. Die Sauener Hecke ist hier ein zentrales Beispiel für die Wiederherstellung eines Kulturlandschaftselementes.

ELER_PdM_10-10

Hecken prägen in besonderer Weise das Landschaftsbild und geben jedem Landstrich sein individuelles Aussehen. Ursprünglich strukturreiche Hecken verarmen jedoch zu einschichtigen Baumreihen, wenn sie jahrzehntelang nicht gepflegt werden – die Vielfalt der Arten schrumpft zusammen. Die im vorletzten Jahrhundert von Prof. August Bier angelegte, ursprünglich strukturreiche Hecke wurde daher im Sinne der Kulturlandschaftspflege rekonstruiert.

Biologisch komplexe Modelle als Vorbild
1912 hatte Prof. August Bier das Gut Sauen erworben, um hier am biologisch komplexen Modell eines Waldes artenreiche Mischwälder zu etablieren, das heute als ein Vorbild für das Brandenburger Waldumbauprogramm gilt. Heute führt die Stiftung August Bier diese Arbeit fort und setzt sie vor Ort um.

Eine der damals angelegten, ursprünglich strukturreichen Hecken, ist die Grenzhecke Sauen-Görtzig. In den letzten 60 Jahren ist sie allerdings zu einer alleeartigen, einschichtigen Baumreihe geschrumpft. Stieleichen, überalterte Schlehen- und Holunderreihen, aber auch Hecken-untypische Pappeln sowie unbewachsene Teilstücke prägten noch vor kurzem das Bild.

Keine Nistmöglichkeiten und Wildverbiss
Da die Hecke quasi nicht mehr vorhanden war, ging auch ihre Funktion als Setz- und Brutstätte für Vögel und Säugetiere weitgehend verloren. Die hohe Wilddichte tat ihr übriges zur Artenverarmung, da der Wildverbiss so stark war, dass auch eine eigenständige Verjüngung der Hecke verhindert wurde.

Abschnittsweise Erneuerung zur Wiederherstellung der Artenvielfalt
Ursprünglich war die Hecke durchschnittlich 5-10 Meter breit und bestand aus einem vorgelagerten Krautsaum, einem ca. 5 Meter breiten Strauchsaum und bis zu 15 Meter hohen Bäumen sowie einer Baumreihe im Kern – insgesamt 30-40 Arten von Weißdorn über Liguster und Heckenrose bis Vogelbeere und Wildbirne.

Die Renaturierung der Grenzhecke Sauen-Görtzig erfolgte von 2008 bis 2009 durch eine abschnittsweise Erneuerung auf einer Länge von 3,1 km: Es wurden sowohl Neueinpflanzungen mit vor Ort erworbenen Stecklingen bzw. mit gebietsheimischem Saatgut und aus anerkannten Herkünften vorgenommen als auch durch „auf-den-Stock-setzen“ der Neuaustrieb gefördert. Alle Pflanzungen wurden durch Wildschutzzäune vor Verbiss geschützt. Darüber hinaus wurden einige heckenfremde Arten entfernt, um die zu starke Verschattung für vorhandene Obstgehölze zu beseitigen.

Papphaus mit Café
Im Rahmen des LEADER-Programms wurde zudem das sogenannte Papphaus zur Informationsstätte Stiftung August Bier mit Dorfbackofen, Café und Audiopfad ausgebaut. Die Sauener Hecke ist hier ein zentrales Beispiel für die Wiederherstellung eines Kulturlandschaftselementes.